Es hat was gedauert…..

…aber endlich ist es soweit!

Die Wildtierauffangstation-Niederrhein Station ist Teil der Sozialen Netzwerke geworden.

Nach schlechten Erfahrungen mit Facebook, hoffen wir, das es uns gelingt, etwas Werbung für die Greifvogelstation zu machen. Zusätzlich sollen hier regelmäßig auch Videos rund um die Themen Wildtiere, Greifvögel, Eulen und die Falknerei erscheinen. Dabei sollen aber kontroverse Fragen rund um den Artenschutz, vermeintliche Tierliebe und die Regeln der Natur erscheinen.

Wir haben bereits früher auf dieser Seite Videos veröffentlicht, doch denken wir, dass YouTube dafür die bessere Plattform bietet, da wir damit auch an Reichweite gewinnen. Eine gutes Dutzend Videos sind bereits fertig und werden nach und nach veröffentlicht werden.

Wir würden uns freuen, wenn Sie die Seite abonnieren und jedes einzelne Like!

Unter diesem Link finden Sie unser Premierenvideo:

Sie wollen die Auffangstation besuchen? Schade…

Es passiert immer wieder. In der Regel kommen sie an einem Sonntagmorgen in aller Frühe, wenn das Team der Auffangstation seine Arbeit beginnt.

»Guten Morgen«, klingt es oft mehrstimmig am Tor. »Wir sind extra früh aufgestanden. Wir wollen uns ihre Station anschauen.« Drei oder mehr Augenpaare schauen uns erwartungsvoll an. Jeder auf dem Sprung und wartend, dass jemand das Tor aufschließt und vier aufgeregte Hunde dahinter, endlich zur Ruhe kommen.

Obwohl es weder im Internet oder sonst einen Hinweis darauf gibt, ob und wann die Wildtierauffangstation besichtigt werden kann, ereignet sich diese kleine Geschichte immer wieder. Denn der Leser ahnt es: Die Station ist nur in Ausnahmefällen für Außenstehende geöffnet.

Andererseits: Es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass sie geschlossen ist. Insofern sind die Überraschungsbesucher entschuldigt, wenn auch ein Telefonat mit uns, Frust auf beiden Seiten verhindert hätte.

Dann klären wir den Sachverhalt an dieser Stelle.

Die Wildtierauffangstation Niederrhein versorgt mit der angeschlossenen Greifvogelstation mehr als zwei hundert Tiere gleichzeitig. In der Mehrzahl zwar Greifvögel und Eulen. Aber wir nehmen nicht nur gefiederte Gäste auf. Sondern alles, was draußen in der Natur in unserer Nachbarschaft fleucht und scheucht. Bis auf ausgesprochene Schädlinge, d.h. Mäuse, Ratten, Bisam oder Nutria.

Die Zahl steigt noch einmal, wenn jetzt zum Frühjahr abgegebene Jungvögel (im letzten Jahr ca. 800 Exemplare) und die eigenen Nachzuchten hinzukommen.

Eine Menge Arbeit, die das Team voll in Anspruch nimmt. Da bleibt niemals Zeit für unangemeldete Führungen, denn wir sind kein Tierpark oder Zoo, in denen man auf bequemen Wegen flanieren kann.

Aber viel wichtiger ist das Wohl unserer Pfleglinge. Schauen wir uns ihre Ansprüche genauer an:

• Die Tiere der Falknerei trainieren wir praktisch das ganze Jahr. Die Beizvögel werden auf ihre Falkner geprägt. Kontakt mit Fremden ist daher ausgeschlossen. Er gefährdet den Trainingserfolg und macht einen Menge Mühe zunichte.

• Auch die Vögel, die für die Arbeit mit Praktikanten ausgebildet werden, gilt Besuchsverbot. Zwischen den Trainingseinheiten brauchen die Tiere Ruhe.

• Das Gleiche gilt für abgegebene und verletzte Wildtiere. Es leuchtet ein, dass wir sie zur Genesung nicht herumtragen, aus ihren Boxen zerren und vorführen wollen.

• Die gesundeten Exemplare wildern wir anschließend aus und entlassen sie in die Natur. Daher vermeiden wir auch in dieser Phase den Kontakt mit uns, wir pflegen sie isoliert von dem übrigen Betrieb in eigenen Kammern. Nahrung bekommen sie durch eine Futterklappe, um eine Prägung auf Menschen zu verhindern.

Junge Begalenuhu
Dieses Jahr haben uns unsere Bengalen-Uhus mit viel Nachwuchs überrascht. (Foto: Miriam Rupp)

• Zum Abschluß wären da noch die Zuchtvögel der Greifvogelstation Niederrhein. Für eine erfolgreiche Nachzucht benötigen sie Ruhe und Isolation. Selbst das Team betritt ihre Zuchtkammern nur in seltenen Fällen. Wenn uns auch jedes Mal die Neugier reizt, wie viele Eier sie gelegt und ausgebrütet haben.

Fassen wir noch einmal am Schluss zusammen:

Unangemeldete Besucher schaden unseren Tieren. Nehmen Sie bitte Rücksicht!

Besonders junge Besucher sind beeindruckt von unseren Tieren.
Besonders junge Besucher sind beeindruckt von unseren Tieren

Doch zuletzt habe ich eine gute Nachricht.

Es gibt ein paar Möglichkeiten, einen Fuß in die Station zu setzen und dabei viel über Eulen, Greifvögel und die übrigen Tiere zu lernen.

Denn wir wollen, dass Wissen über die Natur, die uns umgibt, weitergegeben wird. Und bei uns findet man eine Menge davon. Wir sind Praktiker, keine »NGOs« oder »Büllerbü«-Träumer. Wir stehen für eine realistische Sicht auf die Natur- und Tierwelt. Aus diesem Grund bieten wir mit entsprechendem Vorlauf, Führungen für kleine Gruppen an, die ausgesuchte Tiere und die Geschichten dahinter näher kennenlernen werden. Und die wir auf eine Weise führen, dass wir den Betrieb und die Ruhe der Vögel nicht stören.

Das können Kinder sein, aber auch Erwachsene, Schulen oder Kindergärten.

Wer die Faszination der Falknerei erleben will, für den bieten wir »Einen Tag als Falkner«. Eine Einzelperson oder ein Paar verbringen viel Zeit mit unseren Eulen und Greifvögeln. Inkl. Saubermachen und Füttern! Sie haben die Chance, nach einer persönlichen Einweisung unmittelbar an der Ausbildung der Vögel teilzunehmen.

Am Ende können Sie auf der Trainingswiese mit etwas Glück vor Publikum einen Ihrer neuen Freunde von der Faust starten und fliegen lassen.

Wer jedoch gerne der Romantik und Mystik von Uhu und Käuzen erliegt, den laden wir ein, mit einer Eule zusammen eine gute Stunde lang auf einer geführten Wanderung an der Niers teilzunehmen. Den Lederhandschuh bekommen Sie von uns gestellt.

Für Terminabsprachen, Einzelheiten und Kosten rufen Sie uns an. Gerne besprechen wir mit Ihnen die Details Ihres Besuchs.

Ein etwas anderer Jahresrückblick

Danke für Ihre Unterstützung im Jahre 2022! Ohne sie hätten wir es dieses Jahr nicht geschafft. Das gilt für die vielen freundlichen Spender, aber auch die Helfer im Hintergrund, ohne die die Wildtierauffangstation nicht denkbar wäre.

Keine Frage, es war ein hartes Jahr. Und es sieht so aus, als ob weitere schwere Zeiten folgen werden.

Ich möchte den Jahreswechsel zum Anlass nehmen, diesmal einen anderen Jahresrückblick zu schreiben. Keine Zahlen, wieviele hundert Greifvögel, Eulen, Singvögel, Igel und andere wildlebende Tiere unter Arten- und Naturschutz wir in diesem Jahr aufgenommen haben. Es gab reichlich zu tun. Der Schwerpunkt soll aber diesmal auf anderen Überschriften liegen. Themen, die im Hintergrund unsere Arbeit bestimmen.

Immer wieder sind die Verletzungen zu schwer, um die aufgenommenen Tiere wieder auszuwildern. Ein Habicht, den aufmerksame Helfer schwer verletzt aus einem Stacheldrahtzaun schneiden mussten, blieb über ein Jahr bei uns. Erst als das Federkleid nach der Mauser wieder hergestellt war und nach einem intensiven Flugtraining haben wir ihn wieder entlassen können. Solange kostete der Vogel Zeit und Futter. Futter, das dank der kurzsichtigen, ja verblendeten Politik immer schwerer zu beschaffen ist und selbstverständlich teurer wird.

Ein weiteres Beispiel sind zehn große Europäische Uhus, die schon eine ganze Weile bei uns gehalten werden. Sie stammen aus illegaler Haltung, wurden beschlagnahmt und müssen nun bis an ihr Lebensende versorgt werden. Da kommen jeden Tag mindesten 50 Futterküken zusammen. Und die Vögel werden bis zu 60 Jahre alt. Sie können ihre Voliere nicht verlassen und würden draußen nicht überleben. Als besonderen Dank für unsere Arbeit hier gab es einen Bericht des WDR, in dem wir deshalb als Tierquäler dargestellt wurden. Erfreulich, daß sich der zuständige Redakteur zwischenzeitlich dafür entschuldigt hat.

Doch das ist Routine. Fester und gewohnter Teil unserer Arbeit.

Aber in 2022 ist uns mehr als zuvor aufgefallen, wie häufig Natur- und Artenschutz nur vorgeschoben werden und als Projektionsfläche für eigene oder politische Absichten dient. Das betrifft z. b. Menschen, die um des persönlichen Vergnügens willen und ohne Verantwortungsgefühl wildlebende Tiere aufnehmen. Wenn das Interesse erlischt (Zitat: »Wir fahren jetzt in Urlaub, da können wir die Tiere nicht mehr versorgen«), geben diese Leute die Tiere bei uns ab. Das gilt u. a. für Gänse, aber auch z. B. für Krähen, die obwohl angeblich erst gestern verletzt gefunden, brav und zutraulich auf dem Finger des »Finders« ausharren. Eine Tüte mit Spielzeug (»das hier mag er besonders gern!«) gibts noch dabei. Da findet sich sogar eine selbsternannte Station, die sich um Seeschwalben kümmert, seltene und geschützte Vögel.

Daß solche Tiere häufig nicht mehr ausgewildert werden können, blenden die Leute aus. Eine so aufgezogene Krähe wird von ihren wilden Artgenossen beispielsweise sofort getötet.

Alle diese Ambitionen sind illegal und verstoßen gegen mehrere Landes- und Bundesgesetze, werden aber zum Teil sogar von lokalen Fernsehsendern hofiert.

Unrechtsbewusstsein findet man so gut wie nie!.

Die Antwort der Politik: »Keine Zeit, kein Personal!«

Leider untergegangen ist das 25 jährige Bestehen unserer Greifvogelstation. Beim 20 jährigen Jubiläum noch groß angekündigt, ist das entsprechende Fest in den Irrungen und Wirrungen der Kommunalpolitik untergegangen. Als einzige Reaktion fanden wir in einem Kaninchenstall neben der Station eine Packung Toffeefee, nebst 50 Euro und einem kleinen Anschreiben eines führenden Kommunalpolitikers. Ausdruck der Wertschätzung für ein Vierteljahrhundert Unternehmertum am Niederrhein!-

Vielleicht können wir es 2023 nachholen. Ich lasse es sie wissen!

Versprochen!

Nochmals Dank für Ihre Spendenbereitschaft. Und vor allen Dingen: Bleiben Sie gesund!

Ihr Team der Auffangstation vom Niederrhein