Ein Igel im Netz

Als ob Igel nicht schon genug Feinde hätten…

In die Liste mit Krähenvögeln, Reihern, Störchen, Freiläuferkatzen und Rasenrobotern reihen sich neustem auch Vogelschutznetze ein. Zu diesem Schluß muss man kommen, wenn man sich unseren letzten Gast auf der Wildtierauffangstation anschaut.

Was war geschehen? Der Igel stieß bei seinen Streifzügen auf ein weggeworfenes Stück Vogelnetz. Was im ersten Moment eher wie ein kleines Missgeschick aussah, wurde schnell zu einem fast tödlichen Drama.

Vogelnetz können sich als tödlich Gefahr entpuppen.
Foto; Miriam Rupp

Das Tier reagierte so, wie es de Art seit Jahrtausenden tut. Es fühlte eine Gefahr und rollte den Stachelball zusammen. Mit dieser Reaktion zog er aber das Netz noch enger. In der Folge verhakten sich einzelnen Fäden in den aufgerichteten Stacheln.

Damit wuchs die Bedrohung für den Igel ein weiteres Stück an.

Was macht der kleine Kerl? Klar, er folgt seinem Instinkt und zieht den Körper ein weiteres Mal enger an. Wieder verstärkt sich der Druck und der Igel kennt nur einen Ausweg.

Noch stärker zusammen rollen!

Das Ganze wiederholt sich, bis das Tier hilflos im Netz gefangen liegt. Mittlerweile sind die Bestandteile des Netzes so verheddert, dass das arme Tier keine Chance mehr besitzt, ohne menschliche Hilfe aus der tödlichen Klammer herauszukommen.

Auf der Wildtierauffangstation konnten wir dem Igel helfen. Eine gute Schere löste das Problem und befreite das Kerlchen aus seiner hilflosen Lage.

Das Bild lässt erkennen, wie eng das Netz um den Igel zusammengezogen war.
Foto: Miriam Rupp

Vielen Dank an die aufmerksamen Menschen, die ihn zu uns brachten. Der Igel konnte nach einer kurzen Untersuchung, wieder ausgewildert werden.

Wieder mal hat gedankenlos weggeworfener Müll für ein kleines Drama gesorgt. Und das im Land der Mülltrennung!